Mit dem Aufstieg des ‘Internets der Dinge’ (IoT, Internet of Things) werden jüngst auch Voice-over-IP-Systeme (VoIP) in die IoT-Landschaft integriert. Geräte können so über das Telefonnetz kommunizieren und aus einem VoIP-Netzwerk heraus gesteuert werden. Eine solche Integration ist in vielen Fällen sehr nützlich und bietet mehrere Szenarien an, wie Unternehmen davon profitieren können. In diesem Blogartikel wagen wir einen Blick in die kommende Zukunft der integrierten Systeme.
Das ‘Internet der Dinge’ wird als Schlüsselelement in der Technologie für die Zukunft betrachtet. Das Internet of Things bezieht sich auf Milliarden von Geräten, die mit dem Internet verbunden sind (nach einer aktuellen Juniper Research Studie wird die Gesamtzahl an vernetzten Geräten bis zum Jahr 2022 auf mehr als 50 Milliarden ansteigen). Als ‘Ding’ im IoT ist dabei ein Smart-Objekt zu verstehen, dem eine IP-Adresse zugewiesen wird. Es bietet eine nahtlose Möglichkeit, alle Geräte, Anwendungen und Plattformen, die wir täglich verwenden, miteinander zu verbinden. Die vernetzten Geräte kommunizieren miteinander anhand des gängigsten Netzwerkprotokolls – dem Internet Protocol (IP). Manche IoT-Objekte wie Sensoren oder Glühbirnen müssen in das Netzwerk durch ein IoT-Gateway – eine Art Brücke ins Internet der Dinge – oder einen Hub integriert werden. Alle übrigen Geräte sind jedoch miteinander über IP-basierte Netzwerke verbunden.
Ein VoIP-System ermöglicht das Telefonieren über das IP-Netzwerk. Innerhalb von einem Unternehmen kann dieses System genutzt werden, um alle Telefongespräche zwischen verschiedenen Standorten abzuwickeln oder um die Sprachkommunikation zwischen IP-Netzwerk und dem Telefonnetz aufzuteilen. In den letzten zehn Jahren hat sich aber die Internettelefonie von einem einfachen Sprachprotokoll zu einer leistungsfähigen UCC-Lösung (Unified Communication and Collaboration) entwickelt. Deswegen erfordert die Zukunft von Voice over IP und insbesondere von VoIP-Endgeräten eine Weiterentwicklung und Anpassung. Da das Internetprotokoll das Kernprotokoll für IoT und VoIP ist, können VoIP-Systeme problemlos zur Kommunikation in die IoT-Umgebung integriert werden. Außerdem verfügen die meisten VoIP-Geräte über eine entsprechende Rechenleistung und mindestens einen Lautsprecher und/oder eine Kamera, sodass diese Endgeräte mit anderen Geräten, Plattformen und Sensoren kommunizieren können. Hersteller betrachten VoIP-Endgeräte nun als intelligente Lösungen, die proaktiv zusammenarbeiten, Informationen austauschen und vielfältigen Zwecken dienen können.
Vorteile der Integration von ‘Voice over IP’ und ‘Internet of Things’ am Arbeitsplatz
Viele UCC-Systeme und Videokonferenzlösungen können automatisch mit dem Kalender synchronisiert werden. Wenn Sie eine Video- oder Telefonkonferenz mit Ihrem Konferenzgerät oder über die UCC-Plattform planen, können die Geräte diese Termine automatisch dem Kalender hinzufügen und alle Teilnehmer vor dem Termin anrufen. Außerdem können UCC-Plattformen und IP-Telefone jetzt in CRM-Plattformen (Customer-Relationship-Management) integriert werden, um detaillierte Informationen zu jedem Anrufer bereitzustellen und Daten aus dem Anruf in das CRM zurückzusenden.
Auf alle Funktionen eines UCC-Systems kann von jedem mobilen Gerät aus zugegriffen werden. Mit Softphone-Apps können Benutzer alle VoIP-Funktionen mit mobilen Geräten nutzen. Viele IP-Telefonanlagen und gehostete Plattformen können Anrufe an Mobiltelefone sowie Faxe und Voicemails als E-Mail weiterleiten. Auch die Integration mit mobilen Plattformen bietet uneingeschränkte IoT-Möglichkeiten für VoIP-Geräte, die alles von der Steuerung des Bürothermostats bis zur Weiterleitung von Anrufen und Nachrichten basierend auf Echtzeitpräsenz erledigen können.
VoIP-Endgeräte können ebenso eine proaktive Rolle spielen, um jeden Standort zu schützen und gleichzeitig den Zugang zu dieser Einrichtung zu kontrollieren. IP-Sicherheitskameras und Türzugriffssysteme können von jedem mit dem Internet verbundenen Gerät aufgerufen werden, um Live-Feeds anzuzeigen. Diese Sicherheitsgeräte und -plattformen können so eingestellt werden, dass IP-Telefone automatisch angerufen oder benachrichtigt werden, wenn ein Sicherheitsvorfall eintritt.
Fazit
Die Entwicklung dynamischerer und intelligenterer Endgeräte bietet viele Vorteile für die Plattformbetreiber an. Wenn Endgeräte intelligenter werden und ihre Funktionalität erweitern, können Dienstanbieter mehr aus ihren bestehenden Netzwerken herausholen und ihren Kunden zusätzliche Service und Lösungen anbieten, ohne Änderungen am Backend vornehmen oder neue Netzwerke aufbauen zu müssen. Da jedes VoIP-Gerät mit dem Internet verbunden ist, integrierte Rechenleistung bietet und über Sprach- und/oder Videofunktionalität verfügt, sind die IoT-Möglichkeiten für VoIP-Endgeräte nahezu unbegrenzt.