7 Mythen über VoIP 

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Voice-over-IP (VoIP) ist vor allem in der Geschäftswelt weit fortgeschritten, dennoch zögern immer noch viele Unternehmen, den Wechsel auf die digitale Telefontechnik vorzunehmen. Um Sie bei der Entscheidung über Ihre künftige Kommunikationslösung zu unterstützen, klären wir in diesem Beitrag die größten VoIP-Mythen auf.

MYTHOS 1: Schlechte Sprachqualität

Die Sprachqualität von Voice-over-IP kann durch eine Reihe von Features wie das Netzwerk, die verfügbare Bandbreite und sogar die Art der verwendeten Telefone beeinflusst werden. Ein gut durchdachtes VoIP-System bietet Unternehmen jedoch eine sehr hohe Servicequalität. Mit modernen Netzwerkprotokollen sowie der Einführung der Quality of Service (QoS) erreichen die VoIP-Gespräche sogar eine bessere Sprachqualität, als es mit ISDN je möglich war. Der Grund dafür ist ein größerer Frequenzbereich der VoIP-Anschlüsse im Vergleich zu den analogen Leitungen. Die hohe Servicequalität – ohne Verzögerungen und Pausen bei der Telefonie – wird außerdem durch die Priorisierung der Sprachdaten gewährleistet, was VoIP-Technik uneingeschränkt businesstauglich macht.

MYTHOS 2: VoIP ist unzuverlässig

Moderne Cloud-Kommunikation ist auf Zuverlässigkeit ausgelegt und übertrifft in diesem Sinne herkömmliche Telefonnetzwerke zumeist. VoIP-Dienste für Unternehmen verwenden das Internet normalerweise nur als eine Backup-Verbindung zu ihrer primären PPP-Verbindung (Point-to-Point-Protocol). Dieses Maß an Leitungsredundanz sorgt für eine ausgezeichnete Sprachqualität und bietet gleichzeitig Schutz vor unerwarteten Leitungsunterbrechungen. Solche hoch ausfallsicheren und redundanten Datennetzwerke gewährleisten Verfügbarkeiten, die je nach Anforderung des Unternehmens bis zu 99,95 Prozent (und auch darüber hinaus) betragen können – dies entspricht einer maximal möglichen Ausfallzeit von gerade einmal fünf Minuten pro Monat.

MYTHOS 3: Ich kann meine Telefonnummer nicht behalten

Laut der Bundesnetzagentur kann man den Telefonanbieter wechseln und seine bisherigen nationalen Rufnummern grundsätzlich behalten. Ein sogenanntes „Wechsel des Anbieters“ liegt vor, wenn der Endnutzer einen Vertrag mit einem neuen Anbieter abgeschlossen hat und die Vertragsbeziehung mit dem bisherigen Telefonanbieter beendet ist. Die Portierung muss der Kunde bei seinem neuen Anbieter beauftragen. Einige VoIP-Anbieter – darunter toplink – machen sogar die internationale Portierung von Rufnummern möglich.

MYTHOS 4: VoIP-Gespräche sind unsicher

Da VoIP über das Internet und nicht über herkömmliche Kabel betrieben wird, gilt die Internet-Telefonie für manche als unsicher. Grundsätzlich ist zwar auch die IP-Technik angreifbar – jedoch auch nicht mehr als die klassische Telefonie via ISDN-Technik. Im Unterschied zu dieser ermöglicht die VoIP-Technologie sogar zusätzliche Sicherheit durch unterschiedliche Verschlüsselungskonzepte. Darunter sind Zutritts- und Zugangskontrolle, Update- und Patch-Management sowie die Verwendung von SRTP (Secure Real-Time Transport Protocol) zur Verschlüsselung der Sprachdaten.

MYTHOS 5: Die Verwaltung eines VoIP-Telefonsystems ist kompliziert

Die Wahrheit: Tatsächlich werden Sie feststellen, dass ein gehosteter VoIP-Anschluss schneller und einfacher sowohl implementiert als auch verwaltet werden kann. Alle Aktualisierungen und Wartungsarbeiten am System werden vom VoIP-Anbieter über die Cloud verwaltet. Als Kunde müssen Sie sich also nicht um langwierige Servereinstellungen oder verwirrende Verbindungskabel kümmern. Sie verbinden lediglich Ihr Telefon mit dem Internet, geben Ihre Benutzerdaten ein und schon können Sie losgehen!

MYTHOS 6: VoIP kostet mehr

Fakt ist: Eine Cloud-Telefonanlage ist kostengünstiger als ein herkömmlicher Telefonanschluss oder ein lokales PBX-System. Bei der Umstellung auf Voice-over-IP können Unternehmen ihre Telefonkosten um mehr als 70 Prozent senken. Die meisten VoIP-Anbieter bieten kostenlose Software-Upgrades mit vielen Diensten an, die nicht für Wartung und Lizenzen in Rechnung gestellt werden. Besonders erhebliche Einsparungen können mit der digitalen VoIP-Technik dann erzielt werden, wenn das Unternehmen international aufgestellt ist: Für Telefonate zwischen den einzelnen, untereinander vernetzten Niederlassungen fallen keine gesonderten Gesprächskosten an, da die Gespräche durch das ohnehin vorhandene Datennetz geleitet werden. Da durch eine vereinheitliche Netzinfrastruktur bestimmte Synergien entstehen – Daten- und Telefonnetzwerk laufen nun über einen gemeinsamen Router und eine einzige Access-Leitung – lohnt sich die Investition in die digitale Telefonie insbesondere.

MYTHOS 7: Für die Umstellung auf IP-Telefonie braucht ein Unternehmen keinen Projektplan

Für den Freelancer im Einzelbüro mag das stimmen, doch für Unternehmen aller Größen und Branchen gilt: Es ist essentiell, die genauen Anforderungen an das künftige Kommunikationsprofil mit der vorhandenen Infrastruktur im Unternehmen abzugleichen. Bei der Einführung von VoIP sollte jedes Unternehmen daher mit dem für ihn richtigen Technologiepartner und Lösungsanbieter zusammenarbeiten. Dann wird nicht nur die Umstellung auf Voice-over-IP, sondern die komplette digitale Agenda des Unternehmens erfolgreich.