Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht mehr los: Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Mensch vom technischen Fortschritt überholt wird. Wird Science-Fiction schon bald alltägliche Realität?
Wie werden unsere Kinder und Enkelkinder leben? Allesamt brennende Fragen, auf deren Antworten man gespannt sein darf. Die letzte Ausgabe des “Spiegel” über die Innovationsschmiede “Silicon Valley” empfehle ich jedem zur Lektüre, der noch daran zweifelt, dass wir uns im schnellsten technologischen Veränderungsprozess befinden, den wir je erlebt haben. Die Telekommunikationsbranche betrifft das ganz besonders:
Waren wir es jahrzehntelang gewohnt, dass Menschen persönlich miteinander kommunizieren, telefonieren, mailen, chatten, so werden uns an vielen Stellen Maschinen demnächst diese Arbeit abnehmen – intelligent, vernetzt, lernfähig, tausendmal schneller und effizienter als wir.
Was wir hierzulande als große Fragen diskutieren – etwa ob und wann IP/VoIP das altbewährte ISDN vollständig ablösen werden, wirkt dagegen ziemlich kurz gedacht, auf jeden Fall nicht Silicon-Valley-würdig.
ISDN: Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.
Die zentrale Frage wird eher sein, welche Rolle der Mensch in Unternehmen künftig noch spielen wird, welche Entscheidungen ihm abgenommen werden, welche Produktionsprozesse ohne ihn auskommen – und ob er, visionär gesehen, überhaupt noch eine andere Aufgabe haben wird als genau diese Vision einzuspeisen und zu warten, wie intelligente und smarte Maschinen sie abarbeiten.
Wozu ist dann Kommunikation überhaupt noch gut, wozu wird Kommunikation zwischen Menschen, die wir heute mit unseren ausgefeilten technischen Lösungen unterstützen, überhaupt noch gebraucht? Mich würde Ihre Meinung sehr interessieren.